Täglich laufe ich an den Tauchbasen vorbei und denke jedes Mal, dass es ganz schön wäre, auch mal wieder zu ergründen, was es hier unter Wasser zu sehen gibt. Mich interessiert vor allem das Museo Atlantico. Eine Installation aus Betonfiguren auf einem sandigen Plateau. Das alles in nur etwa 15m Wassertiefe. Das muss doch für den Einstieg funktionieren.
Am Tag vor meiner Abreise von Lanzarote nehme ich mir ein Herz und gehe in die Basis. Dort macht man mir erstmal ein wenig Angst. Immerhin bin ich ja seit fast 4 Jahren nicht mehr getaucht. Das letzte Mal war im Roten Meer und das ist auch nicht mehr zu toppen. Schließlich bin ich damals mit Delphinen getaucht, von denen einer eine halbe Stunde bei uns geblieben ist und Korallen apportiert hat, wie ein Hund ein Stöckchen. Allerdings hatte ich damals nach dem Tauchen ein Problem mit den Ohren und ich habe jetzt ein wenig Muffe, dass es wieder auftritt. Man möchte mir einen Wiedereinstiegskurs für 85.-€ verkaufen und danach könne ich das Museum besuchen für weitere 55.-€.. Ich lehne den Vorschlag ab und bin mir sicher, dass ich das auch so hinbekomme. Immerhin ist der Mann so geschäftstüchtig, dass er mir zwei Tauchgänge verkauft.
So stehe ich am Donnerstag um halb neun auf der Matte und am Ende klappt es ganz gut, wenngleich ich zunächst das Jacket falsch herum auf die Flasche basteln will und ausgerechnet der Guide von gestern zuschaut und sich eine Bemerkung nicht verkneifen kann.
Wir fahren mit einem großen Schlauchboot ca. 5 min und ankern in der Nähe des Museums. Ich habe das Problem, dass meine Nase etwas zu groß ist und eigentlich in keine Tauchermaske hineinpasst. Das sieht immer etwas gequetscht aus und der Druckausgleich ist mit diesem Zinken auch nicht so einfach. Trotzdem bleiben wir bei diesem Gang 50 min unter Wasser und erleben eine skurrile Welt. Zum Teil sehen die Figuren ganz witzig aus. Sie sind aus Beton gefertigt und nach langen Jahren unter Wasser entsprechend mit Bewuchs überzogen. Das sieht ein wenig nach Zombie aus. Andere Installationen gehen über den guten Geschmack weit hinaus. So ist eine Figur auf einem Scheiterhaufen zu sehen, weitere sitzen in einem Rettungsboot oder noch andere sind ineinander verflochten und es sieht von oben aus wie ein Kranz.
Nach einer einstündigen Pause geht es zum „Riff“. Das ist aber auch nur knapp 19m tief. Es gibt hier keine Korallen aber das Wasser ist sehr klar und es sind viele unterschiedliche Fische wie Rochen, Barracudas, Schwarmfische, Kugelfische, Drücker u.v.m. zu sehen. Wer schon im Roten Meer oder auf den Seychellen getaucht ist, wird vielleicht enttäuscht sein aber wenn von vornherein klar ist, dass jeder Tauchplatz seine individuellen Reize hat, dann kann man mit dem Erlebten sehr zufrieden sein. Jedenfalls freue ich mich, dass es geklappt hat und ich keinerlei Probleme hatte.
Nach dem Tauchgang muss ich zur Rezeption und die beiden Chipkarten abgeben. Und ganz verstohlen schaue ich auf die Fensterbank, wo für gewöhnlich die angekommenen Pakete lagern. Ich frage zur Sicherheit nochmal nach. Und siehe da… 🙂
Am Abend mache ich noch einen Rundgang durch den Hafen und verabschiede mich von den vielen neuen Freunden, die ich gewonnen habe. Da ist der Einhandsegler Yoshi auf seiner „DaYo“, Antje und Ingo auf der „Thalassa“ – die haben übrigens ein Buch geschrieben über ihre Atlantikrunde 2014/2015 und sie haben einen Blog: www.welt-ahoi.de Mit ihrem neuen Katamaran haben sie noch einige Ziele vor dem Bug. Dann sind neu dazu gekommen Anett und Peter auf ihrer „Annamera“. Die beiden hatten früher ein baugleiches Schiff, wie ich es jetzt habe. Meine neuen Nachbarn, deren Namen ich nachreichen muss, auch die sind mit einem Schwesterschiff unterwegs. Zu guter Letzt habe ich mich auch noch mit Julie und Stephan angefreundet. Die wollen den Atlantik überqueren und dann mit dem Rucksack Südamerika erkunden – incl. Antarktis. Sie sind am Abend extra nochmal zu mir gekommen und haben mir eine gute Reise gewünscht. Wir haben aber verabredet, uns auf Gran Canaria noch zu treffen. Die beiden fahren auch die ARC mit…
Nun geht es also weiter zum Startort der ARC auf Gran Canaria: Las Palmas. Eine Strecke von etwa 100sm liegt vor mir und ich habe mir vorgenommen, um kurz vor 3 Uhr aufzustehen, damit ich noch in der Abenddämmerung im Hafen ankommen werde. Dafür ist es erforderlich, mit einem Schnitt von etwa 6kn zu fahren. Das ist ambitioniert aber zu schaffen. Ihr werdet es erfahren…
Mutiger Unterwasser Ausflug von dir. Da bleibe ich lieber trocken an Land und gucke mir die Bilder der Zombies von hier aus an. Der Tauchgang wird dir wohl in Erinnerung bleiben…
Puh, da hat es das Päckchen ja noch auf den letzten Drücker zu Dir geschafft. Danke nochmal an Ecki für’s Kümmern und Organisieren!!!
War das denn alles was in dem Päckchen war, was auf dem Foto zu sehen ist? Ich hatte mir doch extra noch die Mühe gemacht und das Bild von einem Schoko-Schaumkuss von einer Packung „Dickmann’s“ ausgeschnitten und mit ins Paket gelegt. (Das wäre Ihr Preis gewesen…) Gut, die Kommentare dazu lagen zwischen: „Du bist aber auch gemein!“ und „Das ist aber fies!“ Wie immer im Leben liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte… 🙂
Und sonst so? Auf Gran Canaria schon wieder mit ein paar Schotten durch irgendwelche Bars gezogen und Kakerlaken gejagt?
Toller Tauchgang. Was du alles machst! 👍🏾