Der Aufriss und der folgende Grundriss sind von der website "hallbergrassy.com"

Hallberg Rassy HR352

Petoya Too

Der Name Hallberg Rassy steht für Qualität. Auch wenn die Yacht mittlerweile 42 Jahre auf dem Buckel hat, lässt sie sich immer noch hervorragend segeln. Und dabei ist sie trotz ihres hohen Gewichtes (leer ca. 6,7 t) schneller als vermutet. Manch ein Skipper hat sich schon verwundert die Augen gerieben, wenn Petoya Too von hinten „angerauscht“ kam 🙂

Im Jahr 2014 rief mein alter Freund Ulli mich an und fragte mich, ob ich an einer HR352 interessiert sei. Und schon eine Woche später machte ich mich mit dem damaligen Eigner auf den Weg nach Neustadt. Das Schiff war in einem eher schlechten Zustand und es war schnell klar, dass es viel zu tun gab. Der Preis für die Yacht war zwar unschlagbar günstig aber die getätigten Investitionen übertreffen mittlerweile den Kaufpreis. Für mehr als 18 Monate fuhr ich fortan in eine Halle in Mönchengladbach – wo ich zum Glück noch einen Platz für das Schiff ergattern konnte – und werkelte in jeder freien Minute. Es sah nach kurzer Zeit schon ziemlich chaotisch aus, auf den nicht einmal 15qm, die das Schiff nur an Fläche bietet. Eine geöffnete „Baustelle“ bewirkte, dass dahinter meist noch weitere zwei auf mich warteten… Und ich habe sie treffsicher alle geöffnet. Manches Mal war ich der Verzweiflung nah und habe mich gefragt, ob es nicht sinnvoller wäre, zu Hause eine Tasse Kaffee zu trinken, als hier im Winter in der kalten, feuchten Halle zu sitzen und das Schiff wieder in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Aber am Ende hat es sich gelohnt. Mit Hilfe von Freunden und Verwandten (ein besonderer Dank geht an meinen Bruder, der den Motor komplett überholt hat), wurde das Schiff wieder hergestellt und konnte im Mai 2016 endlich seinem Element zugeführt werden.

Es folgt ein kleiner Streifzug durch die Renovierungsaktion. Die 15 Monate haben Nerven gekostet aber ich habe das Schiff auf diese Art auch kennen gelernt. Nur hat die Renovierung damals bei weitem nicht ausgereicht, das Schiff wieder komplett auf Vordermann zu bringen. In den langen Wintern wurde ständig etwas verbessert oder erneuert. Auch jetzt, nach 8 Jahren gibt es immer noch Dinge, die noch verändert werden können. Alles in allem habe ich jetzt aber mindestens soviel Geld in das Schiff gesteckt, wie die Summe, die auf dem Kaufvertrag steht… Aber darüber decke ich jetzt den Mantel des Schweigens…

Das bisher letzte große Projekt war die Erneuerung der Elektrik
Der Wärmetauscher hätte den Motor nicht mehr lange gekühlt. Mein lieber Bruder Markus hat ihn über Tage in ein Entkalkungsbad gelegt und ihn damit wieder nutzbar gemacht. Hierzu sei angemerkt, dass über einen äußeren Wasserkreislauf kühles Meerwasser an den Lamellen vorbei strömt und dann die Flüssigkeit im ´inneren´ Kreislauf abkühlt. Der innere Kreislauf entscheidet darüber, ob der Motor überhitzt oder eben nicht...
So sah der Motor aus, als ich das Schiff übernommen habe
Der Tank war völlig verklebt und bei der Reinigungsaktion kam es zu einer Verpuffung, bei der ich mir die Hand verbrannt habe. Zum Glück ist nichts schlimmeres passiert.
Das alte Elektropaneel wurde ein wenig modifiziert und mit neuen Sicherungsschaltern versehen. Ein Glückscent dient dem Stopfen eines nicht mehr gebrauchten Loches
Der alte Tankdeckel sah nicht vertrauenerweckend aus
Der alte Festpropeller ist einem neuen gewichen, der sich beim Segeln zusammenfaltet, das bringt bis zu einem Knoten mehr Geschwindigkeit bei Leichtwind

…ich könnte jetzt noch hunderte Bilder einfügen, was alles erneuert und verändert wurde aber ich denke, dass das den Rahmen ein wenig sprengen würde. Aber ein Bild will ich Euch nicht vorenthalten. Es ist das neue ´Crewmitglied´ und heißt ´Hydrovane´. Damit bin ich in der Lage, ohne Elektrizität, alleine mit der Kraft des Windes, das Boot zu steuern. Sie ist zuverlässig, funktioniert super und – ganz wichtig – sie meckert nicht, braucht nichts zu essen und zu trinken und macht, was sie soll: richtig gut steuern… 🙂