Ich fühle mich leider nicht danach, heute eine größere Tour zu unternehmen und werde mich nach dem Einklarieren wieder zurück zum Schiff bewegen. Corona macht mich matt und der Husten ist ätzend. Zum Glück habe ich den Geschmackssinn behalten.
Markus wird von seinem Namensvetter Marcus abgeholt und zu einem wartenden Taxi chauffiert. Mein Bruder will die Tour heute alleine machen. Ich freue mich für ihn und bedaure aber, selber nicht dabei sein zu können.
Derweil Markus also einen Trip in den Regenwald unternimmt, fahre ich mit dem Beiboot zum Fischerhafen am Fährterminal. Dort kann ich das Dinghi für eine Weile parken und mich um die Anmeldung in diesem Inselstaat kümmern.
Das gleichzeitige An- und Abmelden klappt gut und erspart einen Behördengang. Ich habe den Eindruck, dass diese Prozedur in den vergangenen 25 Jahren leicht optimiert wurde.
Heute ist Markt und mir wurde im Vorfeld gesagt, dass das ein Highlight ist. Es gibt eine relativ große Markthalle mit Ständen innerhalb und außerhalb. Alles hier im Ort ist sehr Bunt. Ob es die Hausfassaden sind, die Hütten, die sich entlang der Uferpromenade nebeneinander reihen, die Einheimischen mit ihren farbenfrohen Kleidern oder einfach der Kontrast von schneeweißen Wolken, blauem Himmel, dunkelblauem Wasser, grüner Insel und den immer wieder auftauchenden Regenbögen. Das ist viel Kontrast für´s Auge dabei.
Als ich zurück zum Schiff fahre, ist Markus schon da. Er liegt im Cockpit und hat Kopfschmerzen. Ich ahne Böses. Die Tour, die er heute gemacht hat, hat ihn 70 Dollar gekostet. Der Driver wollte für den Tagestrip 200 haben. Das ist eindeutig zu teuer. Und so gab es eben nur eine abgespeckte Variante. Dabei musste Markus zwei Stunden alleine über Stock und Stein mit reichlich Höhenmetern. Schon während der Wanderung bekam er Kopfschmerzen und die Hitze machte ihm zu schaffen. Jetzt ist er also wieder auf dem Boot und wir werden morgen einen Schnelltest machen.
Wir bleiben einen weiteren Tag
Natürlich war der Test von Markus heute Morgen auch positiv. Er hat Husten und immer noch einen dicken Schädel. Es tut mir so Leid. Das hätte ich ihm gerne erspart.
Heute möchte er sich nur noch ausruhen und am Schiff bleiben. Allerdings will ich unbedingt ein wenig von der Insel gesehen haben und lasse mich von ihm zum Fährhafen bringen. Dort herrscht heute gähnende Leere. Dafür ist am Anlegequai die Hölle los. gleich zwei Kreuzfahrtschiffe haben heute die Insel angelaufen und Menschenmassen ergießen sich wenig später über diesen Teil der Insel. Aber alles ist hier professionell organisiert. Busladungen voller Menschen werden zu den Spots gefahren.
Ich werde von diversen ´freien´ Taxi- und Busfahrern angesprochen. Dass ich eine FFP2-Maske aufgezogen habe, fällt gar nicht auf. Überall sitzen Passagiere mit Masken in den Fahrzeugen. Ich bekomme in einem Minibus einen Platz neben Samantha, die eine der wenigen professionellen Fahrerinnen hier ist. Sie hat Touristik gelernt und macht ihren Job richtig gut. Wir fahren kreuz und quer durch die Stadt, vorbei an Schulen, Kirchen, Friedhöfen und Cricketstadien. Zu allem kann sie etwas erzählen. Dann geht ist zum botanischen Garten mit sehr exotischen Pflanzen.
Weiter geht es zum ´Trafalgar Wasserfall´, ein Doppelwasserfall für dessen Besichtigung 5 Dollar Eintritt fällig werden. Aber die zu investieren, lohnen wirklich. Dort kommt die Drohne zum Einsatz. Ich hatte darauf gehofft, dass ich sie an einem der Wasserfälle starten lassen könnte und habe das Glück, dass ich einen kurzen Moment Regenpause erwische. Wer ein Video davon sehen möchte, der Schaue gerne auf Instagram nach (zu erreichen über den Button unter dem Titel-Text).
Dank der vielen Informationen, die Sam während der Fahrt parat hatte, bin ich um einiges Wissen reicher geworden. Auch wenn es nur 2 1/2 Stunden waren, habe ich doch einen kleinen Einblick in das Leben auf der Insel bekommen. Und genau darum ist es mir schließlich gegangen, als ich heute morgen gestartet bin. Zurück an der Pier schlendere ich zwischen den heute sehr häufigen Regenschauern vorbei an den bunten Holzhütten. Auch hier komme ich schnell ins Gespräch mit der Besitzerin. Gwenda ist Anfang 50 und muss für das Holzhäuschen, aus dem heraus sie ihre Waren an die Kreuzfahrenden verkaufen möchte in exponierter Lage deutlich mehr bezahlen, als für die Hütten, die weiter weg sind vom Landungssteg. Nur wenige Passagiere lassen sich bei dem Wetter heute dazu herab, das riesige Schiff zu verlassen, um die Einheimischen zu unterstützen. Das Geschäft läuft nicht so gut heute.
Einem Tipp von Sam folgend, kaufe ich noch einen Schwung Ingwer. Den sollen wir schön klein stoßen und in einem Topf mit geschlossenem Deckel aufkochen und ziehen lassen. Das soll bei allen möglichen Infektionskrankheiten helfen, die die Atemwege betreffen…
Morgen wollen wir weiter nach Norden segeln. Das ist ein Trip von ca. 20sm und sollte in 3 bis 4 Stunden hinter uns liegen. Wir werden versuchen vor Portsmouth einen Ankerplatz zu finden.
Was für ein Pech – Ihnen beiden gute Besserung und schnelle Genesung. Trotzdem eine schöne und spannende Zeit!
Lieber Thomas und Lieber Markus, für heute wünschen wir Euch „nur“ GUTE BESSERUNG M.+ J.
Ingwertee ist gut noch jede Menge Honig rein und Ruhe Ruhe Ruhe. Möglichst jede Anstrengung vermeiden. Schade für Euch beide an solch einer schönen Insel nicht so richtig teilhaben zu können.
Es wird schon wieder werden, Kopf hoch .
Grüße Roswitha und Dieter
Gute Besserung. Corona ist ja Gottseidank kurz aber heftig. Ihr habt’s bald hinter euch. Schöne, bunte Bilder. Das macht Laune