• Beitrags-Kategorie:Segeletappen
Die tiefen Wolken an den gegenüberliegenden Hügeln tauchen die Landschaft in ein seltsames Licht

Es ist grau, kalt und nass als wir Muros verlassen. Vereinzelt pfeifen immer noch Böen mit 7 Bft. in die Bucht hinein. Das ist also Spanien, das Land in dem mittags für drei Stunden die Geschäfte geschlossen werden, weil es dann viel zu heiß ist, als dass jemand freiwillig die Wohnung verlassen würde. 

Wir hatten uns noch kurz mit unseren Stegnachbarn unterhalten – ein nettes älteres Pärchen aus NL – die uns erzählen, dass nur wenige Meilen südlich von uns vorgestern eine Finnische Yacht von Orcas angegriffen wurde und dabei ihr Ruderblatt zerstört wurde. Die sind jetzt sogar schon 2 mal von Walen angegriffen worden und haben vermutlich den Kaffee auf. Mit entsprechendem Klos in Hals und Bauch starten wir heute in Richtung Süd. Das Wetter tut das Übrige, die Stimmung unten zu halten. Wir wollen heute nah der Küste bleiben und wenn wir weiter draußen sind auf keinen Fall Krach schlagen (Motor aus, Echolot aus:::) Mit zunehmender Aufenthaltsdauer auf dem Atlantik bessert sich das Wetter und wir entspannen uns ein wenig. Offensichtlich haben wir neben den unterschiedlichen Wellenformationen auch dauerhaft leichten Gegenstrom, der unsere Fahrt weiter verlangsamt. Aber mit einer Mischung aus Segeln und Motoren (in Landnähe) kommen wir dem Ziel doch langsam näher.

Detlef hält Leib und Seele zusammen und bereitet trotz Schräglage etwas warmes zu Essen vor
...und zur ´Belohnung´ darf er direkt danach auch wieder ans Steuer 🙂

Wir umrunden ein vorwitziges Kap und können dann erstmal wieder ganz gut segeln. Es geht in eine Reihe von ´Rias´ hinein bzw. wir segeln dort am Rand entlang. ETA (Estimated Time of Arrival) ist heute gegen halb 10. Ein Anruf bei der Marina beschert uns lange Gesichter. Der Hafen Bayona ist voll und geschlossen. Wir sollen es beim Real Club Nautico versuchen. Da geht keiner an den Funk. Also hoffen und Bangen.

Unser ´Track´ auf Vesselfinder. Man beachte in der Mitte die kleine Insel und vergleiche....

Anhand der beiden Karten kann sich jeder denken, dass es einem mulmig wird, wenn man weiß, dass da vor kurzer Zeit ein paar pubertierende Orca-Teenies ihr Unwesen getrieben haben.

Eine den Rias vorgelagerte Insel ca. 8sm vor dem Hafen von Bayona
Unglaublich, wieviele Leuchttürme die hier gebaut haben. Das muss mal ein lukratives Geschäft gewesen sein
Die Tonne markiert eine Untiefe kurz vor Bayona

Wir bekommen doch noch einen Platz im Real Club. Und zwar den letzten freien. Und wir sind froh, vor dem nächsten langen Schlag morgen noch einmal ein wenig Schlaf zu finden. 

Heute waren es mit Kreuzschlägen alles in allem 58sm (statt 46 auf dem direkten Weg…)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Marianne

    Hallo Thomas, kann das sein, dass Ihr schon bald vor Portugal seid? Lt. Jürgen ist Rio Mino der Grenzfluss? Liebe Grüße

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