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Das Willkommensschild am Flugplatz von Culebra

Wieder sind wir früh auf den Beinen. Senor Hernandez hatte mir gestern gesagt, dass wir alle zusammen zum Flughafengebäude kommen müssen, damit wir ein Interview machen können. Also stiefeln wir ohne Frühstück die knapp 1,5km hoch zum Office. Ich bin ein wenig angespannt und glaube, dass es Lilo Und Karl-Heinz ebenso ergeht. Schon um halb 8 sind wir dort, um ja niemanden zu verpassen, der so aussehen könnte, als sei er der Offizielle, den wir benötigen. Aber natürlich ist das Büro geschlossen und wir nehmen zunächst in der Wartehalle Platz. Die Zeit verrinnt, Fluggäste kommen und gehen, Inselhopper landen und heben ab und wir warten. Es wird 8 und die Uhr rennt weiter. Nichts geschieht. Ich gehe wieder zu dem Schalter, an dem ich gestern schon erfolgreich ein Telefonat geführt habe. Auch dieses Mal gelingt die Verbindung zur Zentrale im Westen Puerto Ricos. Der Mitarbeiter heute ist ebenfalls hilfsbereit und sagt mir, dass wir uns ein wenig gedulden müssen, weil Senor Aponte vom Festland mit der Fähre herkommt. Es ist viertel vor neun, als sich die Bürotür öffnet und Herr Aponte uns hinein bittet. Er fragt zunächst, ob wir ein B1/B2-Visum haben, was wir verneinen aber im gleichen Satz bemerken, dass wir in St. John waren um dort den Stempel in den Pass zu bekommen. Damit gibt er sich zunächst zufrieden und händigt mir ein Formular aus, in dem ich alle möglichen Angaben zum Schiff machen muss. Wo ist es gebaut, aus welchem Material, welche Firma, wie alt ist es u.v.m.  Derweil hantiert er mit unseren Reisepässen, sitzt am PC und gibt Daten ein. Wir drei brüten über unserm Formular und Rückfragen beantwortet der Officer in Seelenruhe. Dann druckt er ein Exemplar für mich aus und bestätigt, dass jetzt alles seine Richtigkeit hat. Ein Stein fällt uns vom Herzen, wir sind angekommen und dürfen bleiben – YEAH

Ich vertrödele die Wartezeit am Airport und mache ein paar Fotos
Ein Affe aus Holz an der Einfahrt zum Sund - irgendwie ein Sinnbild...

Wir erkunden die Umgebung, gehen zum Fährterminal und ein Regenschauer treibt uns in einen Laden, in dem es Kaffee und Baguette gibt. Unser erstes Frühstück in Amerika 😊

Das karibische Motto...
Wandmalerei

Flamenco Bay

Lilo hatte schon mal nachgesehen, wo wir auf der Insel einen schönen Strand finden können. Sie will unbedingt zum Abschluss noch einmal ins türkise Wasser springen. Es ist die Flamenco Bay im Norden der Insel. Sie wird in diversen Reiseführern als eine der schönsten Buchten in der Karibik angepriesen. Für einen Spaziergang ist es zu weit, so nehmen wir ein Taxi und fahren frohen Mutes zur ´Traumbucht´. Allerdings ist es hier ähnlich wie an der deutschen Nordseeküste. Man muss 2 Dollar Eintritt bezahlen. Das hält uns nicht davon ab, sondern bestärkt uns in dem Glauben, dass diese Bucht besonders schön sein muss.

Der Pfad zum Strand sieht einladend aus

Surprise, Surprise, das Wasser ist zwar wie erwartet, schimmert in allen erdenklichen Grün- und Blautönen aber vom Sandstrand ist nur hier und da etwas auszumachen. Das Sargassogras bedeckt die komplette Bucht mit einer bis zu einem halben Meter dicken Algenschicht. Das wird Wochen dauern, bis der Strand davon befreit sein wird, wenn man heute anfangen würde die Algen mit einem Bagger wegzuräumen. Wir gehen ein gutes Stück an der Wasserkante entlang nach Nordwesten und kommen an 2 alten, ausgedienten Panzern vorbei, die fröhlich vor sich hin rosten. Dort finden wir ein kleines Areal, auf dem wir unser Handtuch ausbreiten können – auf Sand. Zum Baden ist uns nicht zumute. Das Wasser ist viel zu wild und im überwachten Bereich waren rote Flaggen zu sehen. Das mit dem Schwimmen wird heute nichts. Wir sind ein wenig enttäuscht, dass es hier im Paradies so aussieht, als hätte jemand sein abgemähtes Gras großflächig verteilt und machen auf dem Rückweg noch Station in einer Bar um einen frozen Daiquiri ohne Alkohol zu uns zu nehmen. Das weckt die müden Geister wieder und wir beschließen zur Feier des Tages, hier heute Abend essen zu gehen.

Der dicke Algenteppich liegt noch nicht lange hier. Sabine und Burkhard, die hier im Januar waren haben hier einen makellosen Strand vorgefunden und uns den Tipp gegeben, ihn zu besuchen.
Wir finden am Ende des Strandes doch noch ein Fleckchen, das nicht so betroffen ist von der Algenpest.
Die Panzer stammen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Damals war Culebra militärisches Übungsgebiet für die Amerikaner und die Panzer dienten als Übungsobjekte.
Eine Gruppe von Pelikanen stürzt sich immer wieder ins Wasser, um den Nahrungsbedarf zu stillen
Die Bank am Ausgang des Strandes lässt mich ziemlich klein aussehen

Abschiedsstimmung

Lilo und Karl-Heinz packen ihre sieben Sachen und ein wenig Wehmut kommt auf. Wir haben intensive Tage gehabt und viel erlebt. Und das Wichtigste, wir haben uns gut verstanden. Am Abend geht es dann zum Restaurant an dem schmalen Sund, der die Ensenada Honda (unser Ankerplatz) mit der Bahia de Sardinas verbindet. Ich werde von den beiden eingeladen und das Essen und die Cocktails schmecken hervorragend. Es ist ein gelungener Abschluss der gemeinsamen Reise.

Auch ohne Alkohol ein Genuss

Am Morgen geht es früh aus den Federn. Ohne zu frühstücken machen wir uns in der Dämmerung auf den Weg und vertäuen das Beiboot am Dinghy Dock. Die Kneipe hat heute geschlossen und es sollte niemanden stören, wenn das kleine Bötchen hier für einen Tag liegt. Schnellen Schrittes machen wir uns auf zum Fährterminal und checken für die 7:30Uhr-Fähre ein. Natürlich sind wir viel zu früh hier und müssen fast eine Stunde warten. Unfassbar, wie sehr doch teilweise Preise und Leistungen auseinander klaffen. Hatte die Fährfahrt von Tortola über St. John und St. Thomas noch ca. 100 Dollar gekostet, so sind wir hier für eine einfache Fahrt nach Ceiba – einem Fährhafen an der Ostseite von Puerto Rico – sage uns schreibe einen Dollar los. Das liegt daran, dass man ab 60 Jahren eine Vergünstigung erhält. Sonst wäre ein Preis von Zwei Dollar zu berappen gewesen. Allerdings kostet das Gepäck auch noch einmal einen Buck. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. 

 

Uber

Ein wenig nervös sind wir, wie es von Ceiba aus weiter geht. Stacie hatte uns geraten, ein Taxi oder ein Uber-Fahrzeug zu bestellen. Da ich im Moment noch kein Internet habe – meine Sim-Karte muss noch installiert werden – lädt Lilo die App herunter, gibt unseren Standort ein und innerhalb von einer Minute ist Victor – unser Fahrer – schon bei uns. Er verlangt für die Fahrt nach San Juan 58.- Dollar. Dafür sind wir aber auch etwa eine Stunde unterwegs bei einer Fahrtstrecke von etwa 90 km. Victor erzählt mir, dass er gerade eine Tour von San Juan zur Fähre hatte und überlegt hat, noch ein paar Minuten zu warten, ob sich jemand findet, der in die Hauptstadt will. So rentiert sich für ihn der Tag in besonderer Weise. 

Viel zu früh sind wir am Aeropuerto Luis Munoz. Karl-Heinz der den online-check-in nicht durchführen konnte ist auch schnell beruhigt und erhält von sehr freundlichen Mitarbeitern  am Schalter seine Bordkarten. Jetzt können wir endlich frühstücken. Es bleibt festzuhalten, dass heute wirklich alles wie am Schnürchen gelaufen ist. Für karibische Verhältnisse eher viel zu glatt. Aber darüber will ich jetzt mal nicht meckern sondern es als Geschenk annehmen. 

Wir verabschieden uns voneinander. Auf Wiedersehen in Deutschland, Lilo und Karl-Heinz!

 

Abschied am Flughafen in San Juan

Ich kontaktiere Victor wieder und um Punkt 2 Uhr sammelt er mich wieder ein und bringt mich zurück zur Fähre nach Ceiba…

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ulrike Ferber

    Lieber Thomas, fantastische Reise und tolle Bilder. Ich wünsche Dir weiterhin viele schöne Momente, tolles Wetter und pass gut auf Dich auf. Liebe Grüße Ulrike

  2. Axel W.

    Schöne Erlebnisse, die Sie mit Tante und Onkel hatten! Ihnen weiterhin eine schöne Zeit mit Ihren Crews!

  3. Gaby Klasen

    Immer was los bei dir!

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