Schottland war eines der Highlights, die ich auf der Atlantikrunde vor der Nase hatte. Der Traum, dieses facettenreiche Land zu sehen, schien zerplatzt zu sein. Aber dann kam die Wendung der Geschichte.
Mit Sarah und ihrer Freundin Sonja bin ich mir einig, dass wir uns diese Reise nicht entgehen lassen wollen. Wie disponieren um und machen aus der Segelreise einen Roadtrip. Ich decke mich bei Decathlon noch mit ein paar Campingutensilien ein. Es fehlt ein Schlafsack, Einmann-Zelt, Luftmatratze, Kissen, Kochset und Wasserdichte Kleidung. Alles ist kompakt und passt problemlos in meine Reisetasche. Es kann los gehen mit der Tour durch die Mitte von Schottland.
So starten wir am Samstag in aller Fühe von unterschiedlichen Flughäfen in Richtung Edinburgh. Ich musste für mich noch eine Unterkunft suchen. Das ging dank AirBnB ganz einfach und mehr aus Zufall liegt meine Bleibe nur etwa 100m entfernt von Sarah und Sonja. Wir verabreden uns für den Nachmittag, fahren mit der Tram ins Zentrum und dann verschaffen wir uns mit in einem offenen Doppeldeckerbus per geführter Tour einen Überblick, was es in Edinburgh alles zu sehen gibt. Und das ist einiges. So viele alte und gut erhaltene Bauwerke wie hier habe ich vorher noch nicht gesehen. Ich weiß gar nicht, was ich zuerst fotografieren soll.
Direkt im Anschluss an die Tour, treffen wir im Café Royal auf Paul. Jenen Skipper, der Petoya Too von Puerto Rico nach Sao Miguel gebracht hat. Er wohnt in Edinburgh und versorgt uns mit einer Menge Tipps. Er war auch schon Wanderführer in Schottland und kennt sich hier aus, wie kein zweiter. Morgen früh will er zu mir kommen und uns ein paar seiner Wanderkarten vorbei bringen. Die schönen Toren sind dort exakt eingezeichnet. Das ist in diesem Fall besser und sicherer als sich auf google maps zu verlassen.
Natürlich sprechen wir auch über seine und meine Reise mit Petoya Too. Er sagt, dass am Ende seiner Tour alle Zylinder einwandfrei funktioniert haben. Ich kann das nicht widerlegen, berichte ihm aber, dass beim ersten Start des Motors nach der Übernahme durch mich mindestens ein Zylinder seinen Dienst versagt hat. Wie auch immer. Es ist jetzt unabänderbar und ich möchte das auch nicht weiter thematisieren.
Sonntag, 16.07.2023
Ich habe leider eine leichte Migräne und zum Glück kann Sarah mit einer IBU aushelfen. Wegen des styrken Windes und der Regenschauer am Vormittag verschieben wir unser Programm auf kurz vor 11. Dann geht es in die City und in die National Gallery of Scottland. Die öffentlichen Museen sind hier alle kostenlos und damit auch sehr gut besucht. Wir verbingen eine gute Stunde hier und erfreuen uns an Bilder längst vergangener Zeiten. Wir entdecken einige berühmte Gemälde von noch berühmteren Malern. Rubens oder von der Heyden sind nur zwei von vielen.
Wir sind begeistert von der Stimmung. Es ist alles sehr entspannt und wir lauschen der Dudelsackkombo. Doch plötzlich setzt sich die Musikgruppe in Marsch und geht in den Großen Park unterhalb der Burg. Wir gehen mit und sind überrascht, was uns dort erwartet…
Kultur pur. Viel Spaß euch dreien