Am Ende des Tages werde ich das erste Etappenziel erreicht haben. Bis Lissabon wollte ich ursprünglich gemeinsam mit Detlef segeln. Aber aus familiären Gründen musste er schon in Porto abmustern. Fortan bin alleine unterwegs gewesen und ich musste Lissabon bis zum 17.09. erreichen, weil da bereits die neue Crew mit mir nach Madeira segeln will. Übrigens habe ich das T-Shirt, das ich vor ein paar Jahren auf Madeira erworben hatte jetzt 2 Tage lang angehabt, weil offenkundig diese Insel ein Sehnsuchtsziel vieler Portugiesen ist und mich einige Leute darauf angesprochen haben.
Wie erwartet ist der Wind am Anfang gar nicht vorhanden. Später kommt eine leichte Brise aus Ost auf, mit der ich sogar segeln kann – aber nur 90 min. Danach ist wieder Totenflaute. Ich nutze die lange Etappe für ein paar notwendige Arbeiten (Klo putzen, Bilgen kontrollieren usw.). Viel passiert wieder nicht. Nur als ich um das vorletzte Kap vor Lissabon biege kommen mir plötzlich ein paar verdächtige Finnen entgegen – also die Meeressäuger, die so ein Ding auf dem Rücken haben – und sofort mache ich den Motor aus und nehme das Ruder der Selbststeueranlage schnell ab. Dann betrachte ich mir die Tiere etwas genauer und stelle erleichtert fest, dass es Delphine sind. Allerdings sehr große, graue die auf Jagd sind. Sie interessieren sich in keiner Weise für mich.
Dann erregt eine Segelyacht meine Aufmerksamkeit, die aus dem Hafen Cascais ausläuft und die Segel schon früh gesetzt hat. Sie ist außergewöhnlich groß (33m lang, fast 7m breit mit einem Tiefgang von fast 4m) und sie ist für diese Bedingungen auch außergewöhnlich schnell. Bei jetzt etwa 8 bis 9 Knoten Wind erreicht sie unter Vollzeug etwa 9 bis 10kn Fahrt
Was für ein Geschoss. Ich schätze dass der Mast etwa 50m hoch ist. Habe dazu keine Angaben gefunden. Damit wäre die Strecke nach Madeira locker in zwei Tagen zu schaffen 🙂
Moin Thomas,
irgendwie scheint Dein heutiger Bericht zu hängen…
deswegen mache ich jetzt mal “ Anekdotenzeit“:
Bei meiner Reise vor fast 26 Jahren gab’s noch keine Internet-Cafes und Handy’s gab es für „Otto Normalverbraucher“ auch noch nicht. Mein Zauberwort damals hieß: „Poste Restante“. Ich hatte ca. alle sechs Wochen eine Adresse die ich vorher meinen Freunden gegeben hatte und ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich mit klopfendem Herzen in „mein erstes“ Postamt gegangen bin…
Meinen Reisepass gezeigt und gefragt ob Post für mich hinterlegt sei, der Mann verschwandt mit meinem Reisepass im Hinterstübchen und kam dann freudestahlend mit 7 Briefen in der Hand zu mir zurück. Er hat sich gefreut, ich habe mich noch mehr gefreut, alle waren glücklich.
Also, nach ungefährt dem Zeitraum in dem Du jetzt unterwegs bist, hatte ich damals erstmals wieder Kontakt zu meinen Freunden… heutzutage unvorstellbar, oder?
Zuhause habe ich mich aber wöchentlich ( Sonntags abends vor der Lindenstraße ;-))telefonisch gemeldet… Kind, wo bist Du?
Unterwegs… die Welt ist schön…