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Ein Yoga-Lemur im Zoo von Guadeloupe

Am frühen Samstagmorgen stiefeln Markus und ich zur Autovermietung. Nicht nur, dass die Wagenmiete hier eher hochpreisig ist. Auch der Service ist eher mäßig. Man möchte, dass der Wagen im gleichen Zustand wieder abgegeben wird, wie man ihn erhalten hat. Mit anderen Worten durch die Waschanlage fahren und  von innen reinigen. Ansonsten werden 90.-€ für eine Endreinigung fällig. Ich habe auf dieser Reise schon einige Autovermietungen hinter mir. Aber diese hier schlägt dem Fass den Boden aus. vielleicht kennt ihr das ja von irgendwo her, dass man für eine Endreinigung extra bezahlt. Ich habe das bisher noch nicht so erfahren bei einer Automiete. Nun ist es so, dass wir unbedingt einen Wagen haben wollen und wir nehmen ihn ja dann auch. Aber ich ärgere mich schon ein wenig darüber, dass die uns hier abzocken wollen. Markus hat eine prima Idee: Wir drehen die Fußmatten einfach um und vor der Abgabe dann wieder auf die richtige Seite. Dann sollte es funktionieren dass sie das Geld nicht einbehalten.

Von Yoshi – dem Einhandsegler – bekommen wir ein paar Tipps, was es hier zu besichtigen gibt und wo. Das ist ein guter Anhaltspunkt für uns und wir starten unsere Tour.

Die Insel sieht von oben aus, wie ein Schmetterling. Der Yachthafen ist in dem roten Kreis. Die Hauptattraktionen befinden sich auf Basse-Terre. Erster Anlaufpunkt ist der Zoo an Position 3

Eintrittspreis für den Zoo ist 16,50 €. Die Tiere kommen zumeist aus den vielen anderen französischen Überseegebieten. Allerdings entspricht die Tierhaltung hier sicher nicht den modernen Standards anderer Zoos auf dieser Welt. Viele Käfige sind viel zu klein und oft kann man die Tiere nur hinter Glasscheiben betrachten. Ganz arg ist es bei den Papageien. Eigentlich bietet die Insel ihnen einen riesigen natürlichen Lebensraum . Sie gehören in dieses Klima und diese Umgebung aber eben nicht eingesperrt. Dass der ein oder andere hier verhaltensgestört ist, sollte nicht verwundern. Was uns an dem Zoo gut gefallen hat, sind die Baumwipfel-Pfade. 

Diese kleinen Tiere wurden vor langer Zeit auf die Insel gebracht, um Ratten und Mäuse zu jagen. Seitdem sind sie hier selber zur Plage geworden. Der Name ist mir leider entfallen
Der hier jagt auf der Insel nach Krabben und heißt Heron.
Die Spidermonkeys waren in einem relativ großen Areal untergebracht und hatten viele Möglichkeiten, sich auszutoben. Irgendwie hatten sie etwas menschliches an sich.
Der Baumwipfel-Pfad erstreckt sich über mehrere Hundert Meter und macht eine Menge Spaß.
Ein paar endemische Pflanzen gibt es hier ebenfalls

Weiter geht es zum Punkt 2 auf der Karte von Yoshi. Das ist die Kakaoplantage. Leider sind wir hier erst 10 Minuten vor Schluss und können nicht mehr hinein. Aber die sehr freundliche Dame am Empfang gibt uns eine schnelle Einführung in die Materie und dann kaufen wir auch noch etwas von der köstlichen Schokolade, die hier hergestellt wird.

So sehen die Kakaofrüchte aus, wenn sie am Baum hängen
In der weißen Masse befinden sich die Kakaobohnen. Diese werden getrocknet und dann der weiteren Verarbeitung zugeführt

An der Westküste fahren wir nun nach Norden und natürlich hat auch das Rum-Museum bereits geschlossen. Sehr schade. Da hätte ich gerne eine Verkostung mitgemacht. Ganz im Nordwesten ist der botanische Garten. Die nehmen hier ebenfalls 16 Euro Eintritt aber die waren es auch wirklich wert, bezahlt zu werden. Auch hier gibt es Tiere. Aber die haben auch genug Fläche und Auslauf. Ganz klar 5 Sterne von mir für dieses Areal. 

Doch davor statten wir einem der mit schwarzem Lavasand versehenen Strände einen Besuch ab. Nur müssen wir danach aufpassen, dass kein Sand im Auto landet 🙂

Neben dem Sandstrand ist auch noch ein Kieselsteinstrand zu finden
Heimische Papageienarten die sich offenkundig wohl fühlen
Es macht echt Spaß diesen Vögeln zuzuschauen
Flamingos scheinen sehr eitel zu sein
Ein kleiner grüner Gecko hält Ungeziefer auf Distanz
Fromager - ein gigantischer Baum mit tollem Wurzelwerk
Ein Ficus Benghalensis sieht aus, als wachsen Wurzeln und Äste in die gleiche Richtung
Palmen, Blätter, Formationen...alles passt in diesem Garten gut zusammen
Ein Hibiscus blüht in voller Pracht
Auf Dominica wird diese Blume Bwa Kwaib genannt
Es gibt eine Reihe von Orchideenarten auf der Insel
Einzig dieser Ara war alleine in seiner Voliere. Ihn frei herumfliegen zu lassen wäre wohl zu gefährlich für die Besucher. Es ist ein ziemlich großer Vogel, der entsprechende Hebelverhältnisse in seinem Kiefer besitzt, um mal eben einen Finger abzubeißen
Dafür sind diese Gelbbrustaras frei und entfalten ihre ganze Pracht
Der Besuch des botanischen Gartens hat sich gelohnt. Es gibt jetzt auch ein Foto auf dem ich selber drauf bin

Es war ein langer Tag heute und mit vielen Eindrücken und Bildern im Kopf fahren wir zurück zur Marina. Am Sonntag folgt Teil II der Inseltour. Wir wollen eine Wanderung zu einem Wasserfall machen, die gar nicht so trivial zu werden verspricht…

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Gaby Klasen

    Schöne Bilder und ein Baumwipfelpfad steht auch auf meiner Bucketliste.
    Es müsste sich um einen Mungo handeln.

  2. Axel W.

    Es macht wieder viel Spaß Ihren Berichten zu folgen – und man bekommt auch noch so nebenbei seinen Wissenhorizont erweitert. ich freue mich schon auf die weiteren Reiseberichte.

  3. Marianne Kargol

    Wunderschöne Fotos von Flora und Fauna habt Ihr da geschickt. Karibik pur. Danke auch für Eure intensiven Berichte. Fast bin ich mittendrin in Euren Erlebnissen und Eindrücken. Alles Liebe an Euch M.

  4. Hans Dieter Clemens

    Hallo ihr Zwei, wiedermal ein schöner Bericht. Die Erlebnisse im Zoo sind typisch für Länder außerhalb Europas. Dennoch entschädigt die Farbenpracht den engen Raum der gehaltenen Tiere.
    Richtig Gaby, es ist ein Mungo. Jagd Mäuse, Ratten, Skorpione und sogar Schlangen. Verbreitet sich sogar im Mittelmeerraum und Portugal aus.
    Genug der Schlaumeyerei. Liebe Grüße von Roswitha und Dieter

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