• Beitrags-Kategorie:Segeletappen
Das Bild beschreibt die karibische Lebensart ganz gut.
Es weihnachtet sehr
Ein fahrender Marktstand mit geschäftstüchtigem Verkäufer

Nachdem wir am Mittwoch richtig ausschlafen konnten – die Ruhe hat etwas irritiert – erkunden wir mit immer noch schwankenden Bewegungen die Umgebung. Und schon am Donnerstag fällt uns ein wenig die Decke auf den Kopf. Es ist schwülwarm und die Crew der Aminata hat die Idee, heute noch zu den Pitons – dem Wahrzeichen St. Lucias – zu segeln. Zwar wollten wir ursprünglich den Tag noch in der Marina verbringen aber eine Stunde später sind die Leinen los und wir fahren aus der Rodney Bay heraus in Richtung Süden. Ziel für heute ist die Marigot Bay. Eine ganz hübsche Bucht – nur etwa 7 Seemeilen entfernt – in der vor Jahrzehnten der Film „Dr. Schiwago“ mit Omar Sharif und Julie Christie gedreht wurde.  

Wir ankern neben dem „Peter von Seestermühe“ auf weniger als 2,5m Wassertiefe und bringen zur Sicherheit auch noch den Zweitanker aus. Nach dem Dinner machen wir auch erstmals das Beiboot klar und fahren am Abend zunächst eine Runde durch das sogenannte „Hurricane hole“. Und obwohl die Schiffe hier eigentlich sicher sind, sehen wir ein Wrack, dass uns nachdenklich macht.

Kleine Dinghi-Tour mit Guido
Petoya Too vor Anker in der Marigot Bay
Diese Yacht hat einen Sturm nicht überstanden
Andere liegen in der gleichen Bucht, als ginge es sie nichts an. Das Hotel heißt "Hurricane Hole"
Auch eine Megayacht liegt hier in dieser kleinen Bucht

Ein erster Versuch mit Flossen und Maske zu schnorcheln ist eher ernüchternd. Das Wasser ist voll mit Schwebstoffen und  man hat keine 4m Sicht. Stattdessen entschädigt am Abend der ein oder andere Cocktail in einer Bar, die wir mit dem Beiboot anfahren können. Auf dem Weg dort hin begleitet uns eine ziemlich große Fledermaus. Ständig fliegt sie vor unserem Bug ein paar Pirouetten. 

Am nächsten Morgen geht es wieder Ankerauf und dann noch weiter nach Süden. Ziel sind die berühmten Pitons. Dort gibt es auch einen Nationalpark mit Mooringbojen an denen wir unser Boot festmachen können. Ein junger Mann kommt mit seinem Dinghi zu uns und will uns Partout ein Abendessen verkaufen. Allerdings zu einem horrenden Preis. 450 EC (das entspricht etwa 160.-€) will er haben. Wir handeln ihn herunter auf 220 EC. Davon ist er nicht begeistert aber trotzdem kommt der Deal zustande. Am Abend bringt er uns pünktlich um 18 Uhr das Essen: Kalten Reis, gemischten Salat, zwei kleine Hähnchenschenkel pro Person und eine Art Linsensuppe. 

Das Ambiente ist allerdings spitze hier. Die einzigartigen Hügel der Pitons ragen etwa 700m aus dem Meer und erinnern ein wenig an den Zuckerhut von Rio

Zwei Pogos von Freunden, die auch in der Bucht Soufrier liegen

Wir gehen im Nationalpark noch ausgiebig schnorcheln und kommen voll auf unsere Kosten. Das Wasser ist deutlich klarer hier und der Artenreichtum ist enorm. Über Rochen, Wasserschlangen, Papageifische und viele verschiedene Korallenformationen können wir einiges bestaunen. Das macht Spaß und so verbringen wir mehr als zwei Stunden im 25° warmen Wasser. Einzig Chris und Guido werden von Tentakeln einer Qualle gestreift und haben brennende Striemen an den Armen und Beinen. Chris – der Chemiker – hat aber eine Substanz gefunden, die schnell Abhilfe schafft. Sie reiben sich mit ordentlich Essig ein und schon nach wenigen Minuten ist von den Striemen nichts mehr zu sehen. 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Gaby Klasen

    Geniales Tauchgewässer. Tolle Bilder. Und gut, einen Chemiker an Bord zu haben, der weiß, wie man kocht und Blessuren behandelt.
    Fazit: Niemals ohne Chemiker segeln!

  2. Hans Dieter Clemens

    Hallo Thomas und Crew, mal wieder ein toller Bericht wenn man hier in Deutschland im Sessel sitzt und draußen klirrende Kälte herrscht. Habt
    noch eine schöne Zeit und genießt die Insel. Grüße aus Brandenburg Roswitha und Dieter.

Schreibe einen Kommentar