Bevor ich von der Erkundung der Insel berichte, gehe ich noch auf einen Bericht ein, den mir Trijnie von der niederländischen Yacht, die ich in Porto kennen gelernt habe zugespielt hat. Das Foto hat sie in der Marina Sines – südlich von Lissabon – gemacht. Die französische Yacht musste nach einem Angriff in den Hafen geschleppt werden. Man kann sich kaum vorstellen, mit welcher ungeheuren Wucht die Tiere hier zugeschlagen haben müssen. Wer sich an der portugiesischen Küste auf die Reparatur von Ruderblättern spezialisiert hat, kann sich mittlerweile eine goldene Nase verdienen. Ich habe zuletzt nochmals auf die Seite www.orcaiberica.org geschaut und gesehen, dass es keinesfalls so ist, dass die Angriffe weniger werden.
In den letzten Tagen gab es auf der Insel ein Phänomen, dass es hier immer wieder einmal gibt: Calima. Das ist Saharasand, der – aufgrund der Nähe Lanzarotes zur Sahara wie ein dichter Nebelschleier in der Luft liegt. Kein Vergleich mit dem wenigen Sand, der auch bei uns in Deutschland manchmal durch die Luft transportiert wird. Das führt dazu, dass die Luftqualität – was den Feinstaub betrifft – durchaus mit den Smogwetterlagen von Peking konkurrieren kann. Ich habe in den letzten Tagen einen leichten Husten und der ist wohl eindeutig auf dieses Wetterphänomen zurückzuführen.
Für heute habe ich eine Wanderung bei Cordula und Mash gebucht. Ein Pärchen, dass schon seit einigen Jahren auf Lanzarote lebt und eine Menge Insiderwissen hat. Die Beiden bieten geführte Touren in kleinen Gruppen an und zwar abseits der ausgetretenen Pfade. Sie warten mit großen Kenntnissen über Flora und Fauna auf der Insel auf. Mit dabei ist noch ein weiteres Pärchen aus Koblenz – Silke und Stefan – und so wandern wir in den „Barranco Tenegüime“. Die Beiden Guides erzählen, dass es hier vor 2 Wochen kräftig geregnet hat – zweieinhalb Tage lang – und dass das ein sehr ungewöhnliches Ereignis ist. Normalerweise regnet es hier nur sehr selten und dann auch nicht so ergiebig. Das Problem der Insel ist, dass die Berge nicht hoch genug sind, als dass die Wolken an ihnen hängen bleiben könnten, um sich abzuregnen. Im Schnitt gibt es hier pro Jahr nur etwa 112mm Niederschlag (Deutschland ca. 700mm). Das wiederum führt dazu, dass die Insel ein erhebliches Problem hat. Die Wasserversorgung wird hauptsächlich von einer riesigen Meerwasserentsalzungsanlage gewährleistet. In früheren Jahren musste das Wasser per Tankschiffen importiert werden. Cordula und Mash sind ganz aus dem Häuschen, als sie sehen, wie grün auf einmal ihre Insel ist, nachdem es hier geregnet hatte. Tatsächlich wächst auf einmal auf allen Flächen etwas, das der Landschaft einen zarten grünen Anstrich auf der ansonsten eher rötlichbraunen Erde verleiht.
Insgesamt eine sehr interessante Tour. Cordula und Mash sind darauf bedacht, immer wieder Pausen einzulegen und animieren dazu, ein wenig zu entschleunigen. Mehr von den kleinen Dingen wahr zu nehmen. Sie wissen, dass diese Insel dem Mitteleuropäer sehr karg vorkommt aber sie wissen auch, dass man hier eher in der Lage ist, den Fokus auf die kleinen Dinge zu legen, die einem bei der Reizüberflutung, der man normalerweise ausgesetzt ist, sonst gar nicht auffallen würden.
Danke, Cordula und Mash für diesen Tag der Entschleunigung und dafür, dass Ihr Euer Wissen mit uns geteilt habt. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch!
Morgen – Sonntag – werde ich mir den Markt in Teguise ansehen. Ich muss das ausnutzen, dass ich jetzt einen Mietwagen habe. Und vielleicht schaue ich mir auch noch die Jameos del Agua an, ein Besuch dort soll sich lohnen habe ich mir sagen lassen…
Moin Thomas,
das Foto von dem zerstörten Ruderblatt lässt einen schon ganz schön schlucken… aber, der grüne Haken an der Anweisung, dass sich jegliche Meeresbewohner friedlich gegenüber Dir und Petoya Too zu verhalten haben gilt für 365 Tage und kann bei Bedarf auch verlängert werden.
Zu Foto 2: Danke, dass Du mir zeigst, wo ich nicht Urlaub machen möchte…
Und zum letzten Foto: da steht der Thomas brav neben dem Mietwagen… und als die Kamera aus war, wurde erstmal das Verdeck ‚runtergemacht, Du hast die Sonnenbrille aufgesetzt, chill-out Musik im Radio angemacht und bist über die Insel gecruised… ach nee, Du warst ja wandern… das es keine Bilder vom „grünen“ Lanzarote gibt lass‘ ich jetzt mal im Raum stehen… 😉
¡ hasta la proxima!
Zu meiner Entschuldigung: als ich den neuesten Bericht gelesen habe gingen die Fotos nur bis zu Thomas neben dem Mietwagen… die Fotos vom grünen Lanzarote haben wohl länger für den upload gebraucht… Sorry!
Ich wünsch‘ Dir einen schönen Tag in Teguise und kauf‘ Dir was leckeres auf dem Markt!
Hallo Thomas, danke für den netten Bericht. Uns hat es auch viel Spass gemacht, Dir einen kleinen Ausschnitt von Lanzarote näher zu bringen.
Wir drücken Dir ganz fest die Daumen für Deine Weiterreise und hoffen Dich bald wieder zu sehen.
Lanzarote einmal anders – ich kenne die Insel bisher nur als Pauschalurlauber mit geführten Rundfahrten – nun bekommt man Geschmack auch einmal anders die Insel zu erleben.