• Beitrags-Kategorie:Segeletappen
Mit dem Beiboot fahren wir durch einen engen Meeresarm an Mangroven vorbei

Heute steht noch ein weiterer Einkauf an und wir steuern mit dem Dinghi zunächst eine Pier an, die in der Nähe der Markthalle liegt. Dort versorgen wir uns mit weiterem Obst und Gemüse. Zum Teil sind exotische Dinge dabei, von denen ich in meinem Leben noch nichts gehört habe. Was ist zum Beispiel eine Christophine? Es sind zwar nur wenige Stände besetzt aber das Ambiente gefällt uns.    

Wer von Euch weiß, was das ist und wie man das zubereitet, schreibt mir bitte einen Kommentar.
Isabelle hat sichtlich Spaß. Unser Korb ist gut gefüllt
Hey Rastaman...

 Weiter geht die Fahrt durch einen Mangrovenwald. Wir kommen uns vor, wie im Urwald. Es macht Spaß, hier durch zu fahren. Wir steuern ein Dock an, in dessen Nähe wir alle Yachtausrüster antreffen, die man als Bootsbesitzer braucht. Bei einem Ausrüster für Elektronik gibt es Batterien, allerdings nicht die passenden für mich. Dafür gibt es dort Sicherungen, Kabel und einen neuen Schalter für die Ankerwinde. 

Flußfahrt durch den Mangrovenwald

Am Boot angekommen folgt wieder die Wasch- und Putzprozedur, die dazu beitragen soll, dass wir von Ungeziefer verschont bleiben. Dann macht Markus sich daran, die Dieselfilter auszubauen und zu tauschen, bzw. zu reinigen. Das war bitter nötig nach der langen Fahrt unter Motor auf dem Atlantik und dem vielen Diesel, der aus unterschiedlichen Kanistern den Weg in den Tank gefunden hat. Ich hoffe, dass der Motor und der Tank von der Dieselpest verschont bleibt. 

Das sieht nicht gut aus...

Zunächst springt der Diesel nicht an und Markus muss die Leitungen noch entlüften. Aber dann schnurrt er wieder wie gewohnt. Derweil fülle ich den Wassertank auf und mache das Boot segelklar. Ab zum Hafenmeisterbüro und für die Nacht bezahlen (30.-€ mit Strom und Wasser). Ich rufe Nelly an, der ich auch noch ein paar Euro schulde, dafür, dass wir an der Mooring liegen durften. 

Erst gegen 14 Uhr legen wir endlich ab und nehmen die erste Karibiketappe in Angriff. Wir fahren unter Motor, weil der Wind zu schwach ist und wir mindestens 5,8 Knoten fahren müssen, damit wir noch im Hellen ankommen. Immerhin wollen wir heute ankern und das möchte ich nicht in schwarzer Nacht machen. 

Durch ein ein betonntes Fahrwasser geht es vorbei an Korallenbänken mit türkis-grünem Wasser. Heute ist eigentlich ein schöner Segeltag aber die Zeit drängt. Wir kochen einen Kaffee und dann geht Markus ans Steuer. Als ich wenig später nach unten gehe, höre ich, wie der Wasserhahn im Bad seltsam sprotzt. Irgendwie kommt kein Wasser und befürchte dass der gesamte Inhalt in der Bilge gelandet ist. Aber es war ganz anders. Ein Blick auf die Wasserstandsanzeige sagt mir, dass der Tank leer ist. Beim Kaffee-Kochen hatte Markus die Pumpe angestellt. Aber wir haben beide nicht bemerkt, dass der Wasserhahn im Toilettenraum noch geöffnet war. So hat dieser dann völlig ungeniert den kompletten Tankl entleert und wir müssen morgen einen unplanmäßigen Zwischenstop einlegen. 

Wir verlassen die Marina
Markus steuert und versichert mir, dass er durch seine Brille super gucken kann
In der Ferne taucht der Diamond Rock oder auch Rocher du Diamant auf.

Laut einer Sage haben sich in den jahrzehntelangen Kriegen, die sich Franzosen, Engländer, Niederländer und Spanier geliefert hat auf diesem Felsen ein kleiner Haufen unentwegter über 17 Monate die Stellung gegenüber den Franzosen gehalten. Sie haben sich mit Kanonen und Munition auf dem Mini-Eiland verschanzt und allen Angriffen der Franzosen getrotzt. Erst als diese ein Schiff mit Fässern voll Rum an die Insel stranden ließen, wurde die Festung von den Franzosen eingenommen. Das ist womöglich der einzige Felsen, der sogar im Schiffsregister eingetragen ist. Heute ist er ein Naturschutzgebiet und dient verschiedenen Vogelarten als Brutstätte

Unvorstellbar dass hier 100 Leute über 17 Monate ausgeharrt haben
Erkennt noch jemand Gesichter?

Wir nähern uns der Anse Noir. Dank Sabine, die mir ja schon mit der Idee ausgeholfen hatte, wie man als Segler nach Puerto Rico gelangt, habe ich jetzt auch Informationen aus einem Karibikreiseführer bekommen. Demnach sollen an den beiden Buchten Anse Noir – mit schwarzem Sand – und Anse Dufour – mit weißem Sand – tolle Schnorchelausflüge möglich sein. Hier gibt es wohl auch die große Chance, auf Schildkröten zu treffen. Wir sind sehr gespannt, ob wir morgen Glück haben werden.

Ein schneller Katamaran begegnet uns
Kurz vor der Ankerbucht

Markus hatte bereits mit dem Kochen begonnen und keine Minute nachdem der Anker fest sitzt, steht das Essen auf dem Tisch. Das nenne ich mal Timing.

Die Tomaten sind eine Wucht. In Deutschland würde allerdings von dem nicht normgerechten Gemüse keine Notiz nehmen.

Leider ist der Wind in der Bucht – wie im Reiseführer angegeben stark drehend und es steht eine Dünung in der Bucht. Wir werden vermutlich heute Nacht ein wenig durchgeschaukelt. Zur Sicherheit bringe ich über das Heck des Bootes noch einen zweiten Anker aus, damit wir den anderen Booten um uns herum nicht zu nahe kommen und unser Hauptanker nicht ausbricht, wenn wir uns im Kreis drehen.

Wir freuen uns aufs Schnorcheln morgen Vormittag. Sind gespannt, was die Unterwasserwelt uns hier bietet.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Hans Dieter Clemens

    I
    Schön von euch zu hören!/lesen.
    Makus Brille ist einfach gut, nicht nur gegen Sonne sonder auch gegen Wind und andere Umwelteinflüsse. Die Steigerung wäre eine Gasmaske.
    Mit der Lenz App gefunden/ Foto rein und Ergebnis sofort. Die Frucht heist GUAVE.
    Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Birne, Quitte, Feige, mit einem Hauch Erdbeere. Guaven können von außen sanft oder grob, grün oder gelb sein, doch das Fruchtfleisch sollte immer saftig und zart sein..
    Liebe Grüße aus dem kalten Brandenburg Roswitha und Dieter

    1. Hans Dieter Clemens

      Die Guave halbieren und mit einem Löffel ausschaben. So haben wir das in Portugal 🇵🇹 gemacht. Guten Appetit.

  2. Melanie

    Ich will auch mit Markus Brille segeln 🤣🤣😎😎😎
    Danach dann bitte noch das super leckere Nudelgericht mit Blick auf Schildkröten..
    Hört sich nach einem fantastischem Anfang an.
    Viel Spaß morgen 😊☀️

Schreibe einen Kommentar zu Hans Dieter Clemens Antworten abbrechen