Ganz so lange kann ich Euch nun doch nicht warten lassen 🙂 Also werde ich ein wenig von der Umgebung der Marina Rubicon preis geben. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass ich auf dieser Webseite im Bereich „Die Reise“ unter „Maps“ eine Kartendarstellung hinterlegt habe, aus der Ihr entnehmen könnt, welche Station ich wo gemacht habe und welche Etappen ich gefahren bin (allerdings leider nicht mit der Anzahl der Meilen…)

Die Marina liegt ganz im Südwesten der Insel und wurde von mir als Liegeplatz auserkoren, weil sie zum Einen geschützt liegt, alle wichtigen Einrichtungen (unter anderem einen Travellift, damit das Boot aus dem Wasser gehoben werden kann), Geschäfte, Restaurants u.v.m. zu bieten hat und weil sie zum Anderen auch rabattiert ist. So bezahle ich als Langzeitlieger 20% und wegen der ARC-Teilnahme nochmal 10% weniger als üblich. Der Liegeplatz kostet nun etwa 20-.€ pro Nacht. Das ist überaus günstig. 

Es stellt sich vielleicht die Frage, warum ich so früh hier bin, so weit im Süden und nicht mehr Zeit an schönen Spots verbracht habe, die links liegen geblieben sind. Es gibt einiges zu bedenken, wenn eine solche Reise durchgeführt wird. So ist natürlich ein entscheidender Faktor das Wetter. Ich hatte mir schon vor 4 Jahren überlegt, dass es Sinn macht, die Biscaya in einem passenden Wetterfenster möglichst noch im August zu queren. Das ging natürlich zu Lasten der vielen schönen Ecken, die es rund um die Bretagne gibt. Ich habe eigentlich ein ziemlich gutes Fenster erwischt. Ist es doch eher selten, dass es in der Biscaya über Wochen Nordostwind gibt. Das mag auch damit zusammenhängen, dass die Meteorologen in den vergangenen Jahren beobachtet haben, dass sich die Hoch- und Tiefdruckgebiete sehr viel langsamer fort bewegen, als es früher der Fall war und sich die Wetterlagen langsamer ändern. Ein Beispiel dafür ist ganz aktuell der Hurrikane, der an der amerikanischen Küste sein Unwesen getrieben hat. Das ganze Gebilde (der Hurrikane) hat eine Durchmesser von 200km und bewegt sich quasi im Zeitlupentempo vorwärts. Das hat zur Folge, dass sehr viel mehr Regen auf den Boden fällt, als ´normal´. 

 

Dann musste ich natürlich auch Mitsegler finden, die auf den einzelnen Etappen mit dabei sein konnten. So war es eine Erleichterung, dass Detlef für ca. 5 Wochen an Bord war. Diese teilweise längeren Seestücke (einschließlich der Biscaya) hätte ich nicht alleine bewältigen wollen. Dass er dann etwas früher als geplant nach Hause musste, hat naturgemäß auch ein wenig Spielraum von der Uhr genommen. Es musste ein Flug gebucht  und ein Hafen gefunden werden, von dem aus er nach Deutschland konnte. Dann habe ich das Stück bis Lissabon alleine bewältigen müssen und einen Tag später waren auch schon die beiden jungen Segler – Franzi und Lars – an Bord. Auch hier gab es ein enges Zeitfenster von nur zwei Wochen. An der Stelle hätte ich vielleicht einfach auch einen längeren Stopp auf Madeira einbauen können – zugegeben. Aber es war gut, dass die beiden die langen Seestücke mitgemacht haben. Sie sind beide nicht seekrank geworden, was bei den unglaublichen Bewegungen an Bord überhaupt nicht selbstverständlich war. Und zuletzt bin ich froh, einen längeren Zeitraum zu haben, an dem ich nicht auf einem bockigen Schaukelpferd schlafen muss und in Schlagdistanz zum Startort Las Palmas auf Gran Canaria bin. Kaum vorstellbar für mich, dass ich noch einen Monat hier in dieser Umgebung bin. Einem Traumziel für Urlauber aus aller Welt, für die meist nach 2 Wochen schon wieder Schluss ist, mit Ferien. Ja, das ist ein Privileg und ich will darüber mal nicht meckern 🙂

 

Das Ambiente hier im Hafen ist sehr einladend
Der künstliche Vulkan ist etwas kitschig geraten. Und hier sollte sich keiner wünschen, dass ein Ausbruch etwas romantisches hat.

Ich lasse es jetzt sehr ruhig angehen. Stelle eine To-Do-Liste auf für die kommenden Tage und versuche die jetzt abzuarbeiten. Eine der ersten Maßnahmen ist die Beseitigung eines fiesen Roststreifens am Heck des Bootes. Ein Blick ins Netz verrät, dass es mit Oxalsäure funktionieren müsste. Ich bekomme hier beim Ausrüster eine Sprühflasche und bin gespannt auf das Ergebnis.

Vorher...
...15min später

Ich habe mir vorgenommen, auch mal wieder ein wenig Sport zu treiben und gehe eine Runde joggen. Allerdings bin ich wohl zu lange liegen geblieben oder die Sonne hat sich schon den Weg in Richtung Zenit gebahnt. Als ich starte, sind es schon 25 Grad und ich habe kein Wasser dabei. Immerhin stehen am Ende 4km auf der Uhr auch wenn ich nicht durchgelaufen bin 🙂

Keine Sorge, dies hier sind nicht die Laufschuhe. Die habe ich mir gegönnt, weil jeder Stoff, den man hier trägt, einer zuviel für das Wohlbefinden sein kann
Es geht vorbei an gepflegten Hotelanlagen
Das Castillo de San Marcial de Rubicon de Femés
Im Hintergrund der Yachthafen
Steinfiguren in einem Hinterhof

Das war der kleine Rundgang in der näheren Umgebung. Am Samstag werde ich an einer geführten Tour teilnehmen zu einem der Spots dieser Insel. Es heißt, dass man da schöne Fotos machen kann. Das probiere ich mal aus, ob ich das auch hinkriege 🙂

Dann habt Ihr am Sonntag zu Croissant und Kaffee den nächsten Bericht von mir auf dem Frühstückstisch… 

Viel Spaß weiterhin!!!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Andrea Krieg

    Hallo Thomas,
    Die Fotos von den Kakteen sind super, ich bin ein großer Fan davon.
    Und ich finde es rührend, wie lieb Du von deinen Mitseglern schreibst. Es ist so verbinden, wenn man zusammen eine große Aufgabe meistert. Und das habt ihr ja 👍
    Ich freue mich schon auf mehr / Meer Berichte.
    Lg Andrea

  2. Gaby Klasen

    Das hast du dir verdient. 😎

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