Die Ungewissheit, wie Petoya Too in den nächsten 4 bis 5 Wochen untergebracht sein wird nagt an mir. Am Morgen gehe ich ins Büro der Marina und melde uns und das Boot an. Immerhin dürfen wir für zwei Nächte hier im Hafen liegen. Von hier aus erscheint es mir deutlich einfacher, in Verhandlung mit den Marina-Offiziellen zu treten, als über Funk oder per Telefon. Noch immer gibt es ein paar Optionen. Ich könnte das Boot aus dem Wasser holen lassen aber als ich dort anrufe wird mir beschieden, dass ich in einer Woche einen Termin haben könne. Mehrfach gehe ich ins Hafenamt und erkundige mich. Immer wieder wird mir versichert, dass man sich bemühe aber es gebe im Hafen keinen Platz mehr für 4 Wochen. Und auch die Mooringbojen sind komplett belegt. Zur Erinnerung, der Hafen hat 400 Liegeplätze und es gibt ca. 800 Bojen. Und die sind allesamt belegt.
Ich bin der Verzweiflung nahe. Rufe nochmal den Kontakt an, den Christof von Reibnitz mir gegeben hat. Dieser meint, dass ich doch auch in einem Bereich in der Nähe des Hafens ankern könne und er dann einmal pro Woche nach dem Boot schauen würde. Das wäre eine überaus günstige Alternative zu einem Liegeplatz im Hafen und auch die letzte Option, die für mich in Frage kommt. Kurz vor Feierabend gehe ich nochmals ins Büro. Die emsige Mitarbeiterin greift zum Hörer und versucht bei einer privaten Anbieterin von Mooringbojen nochmal ihr Glück. Und plötzlich huscht ein Lächeln über ihre Lippen und sie zwinkert mir zu. Als sie auflegt sagt sie, dass ich ziemlich „lucky“ bin. Ich hätte gerade die letzte verfügbare Tonne bekommen. Und auch nur deshalb, weil die ursprünglich hierfür vorgesehene Yacht deutlich zu groß ist.
Sofort als ich das Büro verlasse, rufe ich Nelly – so heißt die Eigentümerin der Boje – an und sie erklärt mir sehr ruhig und freundlich, dass sie mich morgen um 10 Uhr am Ponton abholt, an dem wir jetzt noch liegen. Ich bin erleichtert. Eine riesen Last fällt von mir ab. Am Abend machen wir ein letztes Diner im Hafen und das ist eines der besten, das wir auf dieser Tour in einem Restaurant erhalten haben. Es gibt verschieden Gerichte, die – Fleisch und Fisch betreffend – auf einem heißen Stein von uns selbst zubereitet werden können. Dazu genehmigen wir uns noch den ein oder anderen Cocktail.
Guido und Chris hatten sich um einen Mietwagen gekümmert, den wir oneway zum Flughafen benutzen können. Auch dieser Transfer ist somit geregelt. Jetztz können wir uns ums Packen und Aufräumen kümmern.
Nelly kümmert sich um uns und das Boot. Bringt uns wieder an Land, nachdem wir das Boot verschlossen haben und behält den Bootsschlüssel bei sich. Sie will regelmäßig nach Petoya schauen. Ich bin überzeugt, dass die Yacht bei Nelly in guten Händen ist. Für den Monat, den sie jetzt dort vertäut liegt, nimmt sie 130.-€. Das ist schon überaus günstig.
Wir drei machen uns nun auf den Weg, mit dem Auto noch ein wenig die Insel zu erkunden. Guido hat einen großen Dacia bekommen, in den all unser Gepäck hineinpasst und so fahren wir entllang der Ostseite der Insel in Richtung Norden.
Die Fahrt geht weiter in Richtung Hauptstadt Fort de France. Auf dem Weg dorthin erfahren wir eine Hiobsbotschaft. Unser Flug von Martinique nach Paris verspätet sich um ca. 4 Stunden. Damit fällt auch der Anschlussflug aus und wir landen voraussichtlich erst um 19:30 am Mittwoch in Düsseldorf. Unsere Laune sackt in den Keller. Dazu passt, dass der Hauptort auf dieser Insel ziemlich heruntergekommen ist. Zumindest ist das unsere Wahrnehmung. Wir möchten hier nicht anhalten und den Wagen 5 min aus den Augen lassen. Daher fahren wir jetzt an der Westküste weiter nach Norden. Schließlich haben wir ja nun reichlich Zeit, den Ausflug auszudehnen.
Tatsächlich finden wir nun auch ein Stück Karibik wie aus dem Prospekt. Chris hatte einen Obststand entdeckt, an dem wir uns frische Kokosnüsse holen. Damit setzen wir uns ein paar hundert Meter weiter auf eine Mole und schlürfen die Kokosmilch, während unser Blick auf einen Strand und Palmen und türkises Wasser und blauen Himmel fällt…
Der Weg zum Airport zieht sich. Alles was auf dieser Insel ein Auto hat, scheint sich gerade auf der Straße in Richtung Flughafen zu befinden. Wir tanken und geben das Auto ab. Werden von einem Shuttle zum Flughafen gebracht und schlagen uns dort nun 6 Stunden um die Ohren. Um 23:55 soll der Flieger starten.
Wir freuen uns jetzt auf zu Hause. Auch wenn es nochmals eine Verzögerung gibt, so steht das Wiedersehen mit den Familien und Freunden ganz oben auf der Agenda. Es waren lange und ereignisreiche Wochen, die wir drei gemeinsam erlebt haben. Und wir sind als Crew zusammen gewachsen. Das war ein tolles Erlebnis und wir sind zurecht stolz auf das Erreichte. Aber jetzt wird zu Hause Weihnachten gefeiert.
Ein kleiner Ausblick noch: Ich selber werde ein paar Wochen in Deutschland sein und freue mich auch sehr darauf. Ein wenig Abstand zum Wasser, zum Boot, zu den Weiten des Ozeans brauche ich. Auch wenn natürlich jeder vermutlich sagt ´Hey, Du bist da in der Karibik, es ist warm, Du hast alle Zeit der Welt, warum kommst Du zurück ins kalte und ungemütliche Deutschland´… Dem halte ich entgegen, dass ich niemand bin, der gerne länger alleine sein möchte und schon gar nicht über Weihnachten und Neujahr. Natürlich gibt es auch Bekanntschaften und neue Freundschaften, die unterwegs geschlossen wurden aber trotzdem zieht es mich auch mal wieder in die Heimat.
Den Blog werde ich für eine Weile unterbrechen. Aber spätestens Ende Januar geht es hier weiter mit neuen Eindrücken und Erlebnissen. Ich würde mich freuen, wenn ihr wieder dabei seid und den Blog mit Euren Kommentaren noch ein Stück schöner macht.
Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten, ein paar besinnliche Tage und dann einen guten Rutsch ins Jahr 2023. Auf dass sich die großen Krisen dieser Welt wieder etwas reduzieren mögen. Bleibt gesund und habt ein gutes neues Jahr!!!
Guten Rückflug und vielleicht bis Freitag! Ich bin gespannt auf Ihre persönlichen Eindrücke! Und natürlich bin ich ab Ende Januar wieder mit am Start! Allen ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und für 2023 alles Gute.
Ich wünsche dir auch ein ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Übergang ins Jahr 2023.
Mir werden deine aufregenden Berichte fehlen und ich freue mich darauf, wenn es weiter geht.
Alles Gute.
Lieber Thomas und Crew,
Ich wünsche euch einen guten Rückflug ins kalte, nasse Deutschland.
Eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und dann freue ich mich auf die Fortsetzung dieses tollen Blogs.
Lg Andrea
Wir freuen uns 🙂
Hallo Thomas,
herzlichen Glückwunsch zum 4. Platz. Super!
Wir wünschen dir ein schönes Weihnachtsfest, Gesundheit und eine gute Zeit mit deinen Lieben.
Bis zum Reisebericht Teil 2
Ruth und Klaus
Wir freuen uns, dich Heilig Abend bei Martina und Matthias zu sehen. Der 4. Platz wird dann gefeiert.
Liebe Grüße Gaby und Bernd
Hallo Thomas und verspätet ganz herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Abenteuer! Hatte alles immer zeitnah in Deinem tollen Blogg verfolgt (allein dafür großen Respekt!) aber im Vorweihnachtsgewusel dann vergessen zu schreiben 🙈 ich finde es schon als Landratte wirklich extrem beeindruckend, was Ihr da geleistet habt, Hut ab!!!
Wünsche Dir alles Gute für 2023 und bin schon gespannt wie es weiter geht.
Lieben Gruß
Franko