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Die Notration fällt mir in die Hände und ich bin doch jetzt neugierig, was drin ist.

Heute kommen Meli und Torsten am späten Abend in San Juan an und ich habe mir vorgenommen, mich mal ein wenig um das Unterwasserschiff zu kümmern. Mir schwant böses, nachdem ich gestern und vorgestern schon den Wasserpass (…den Bereich des Bootes, der im Bereich der Wasserlinie liegt) von grünem Bewuchs und kleinen Muscheln befreit habe. Und ja, die Bestätigung folgt auf dem Fuße. Ich bekomme einen Schrecken, als ich sehe, was sich alles trotz des in Lanzarote aufgebrachten neuen Unterwasseranstriches unerlaubterweise am Rumpf festgesetzt hat. Die Schwierigkeit beim Entfernen von Kraut und Muscheln ist unter Wasser die, dass ich mich nirgends vernünftig abstützen kann, um genug Druck hinter meine Bemühungen zu bekommen. Ich spanne eine Leine so, dass ich mich an ihr gut festhalten kann und der Rest ergibt sich hoffentlich dann von selbst. In bewährter Manier montiere ich wieder eine Drahtbürste an meinem Teleskopschrubber. Diese Bürste hatte ich zum Glück noch besorgt gehabt, weil es mir als praktisch erschien, dass auf der Rückseite noch ein Schaber angebracht ist mit dem ich hoffe, der Muscheln Herr zu werden.

Ich habe mich erinnert, wo der Propeller etwa sein müsste und dann ein Foto gemacht.
Auch das Ruderblatt ist übersäht mit Muscheln

Zum Glück ist das Wetter heute ruhiger als in den Tagen zuvor. Auch die Wellen sind in der weiten Bucht nicht ganz so hoch. Trotzdem muss ich ziemliche Verrenkungen vollziehen, um mit der nötigen Vorsicht auch von der Schiffsschraube den Bewuchs zu entfernen. Ich bringe – für meine Verhältnisse – eine außergewöhnliche Geduld zu Tage und befreie den Propeller von den unliebsamen Anhängseln.

Auch das Ruderblatt befreie ich vom Bewuchs und am Ende bin ich zufrieden mit meiner Arbeit, muss mich dann aber auch sputen, mich fertig zu machen für die Abfahrt nach Puerto Rico. Vorher habe ich allerdings Hunger auf etwas süßes. Nur finde ich keine Kekse mehr und dann fällt mir ein, dass ich von meinen Kollegen zwei Notfall-Vorratsdosen (ohne Etikett) mit auf die Reise bekommen habe. Ich überlege bzw. hoffe, dass ich darin etwas vorfinde, das meinen Hunger stillt. Ich muss mich entscheiden. „Oder“ oder „Entweder“ und die Wahl fällt auf „Oder“. 

Was soll ich sagen, die Wahl war eine Gute. Zum Vorschein kommen im eigenen Saft eingelegte Birnen. Und ich verschlinge sie mit Haut und Haaren.
Fähre nach Ceiba

Jetzt muss ich mich beeilen. Nina kommt mit dem Banana-Boat angerauscht und bringt mich zur Pier. Mit der Fähre geht es – wie schon gewohnt – nach Ceiba und dort holt mich mein alter bekannter – Victor – ab. Er ist heute nicht sehr gesprächig und verweist immer wieder darauf, dass er nicht gut englisch spricht. Das wundert mich schon etwas, wo er doch jahrelang in New York gelebt hat. Und immerhin vermietet er ein Apartment. Ich bitte  ihn, mich noch zu West Marine zu bringen. Dort versuche ich für Nat ein paar Teile zu besorgen. Das mache ich gerne, stehe ich doch bei ihm auch in der Schuld nachdem, was er und Nina für mich getan haben. Danach lass ich mich von einem anderen Uber Fahrer zur Unterkunft bringen und warte dort, bis es soweit ist, Meli und Torsten vom Airport abzuholen…

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Axel W.

    … jetzt gibt es nur noch „Entweder“ – weiterhin eine schöne Zeit und möge weiterhin die Geduld beim weiteren reinigen des Unterwasserschiffes mit Ihnen sein!

  2. Gaby Klasen

    Wenn Oder Birne ist, müsste Entweder Apfel sein! 🙃

    1. Entweder_Oder

      Moin Gaby,
      das ist sooo clever 👍 , da bin ich ja überhaupt nicht drauf gekommen… man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen… ich war da eher „Forrest Gump“ -mäßig unterwegs… das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen… man weiß nie, was man bekommt…
      Süß oder herzhaft,
      lieber kalt als warm,
      am liebsten gar nicht…
      Tja, da wird der Thomas wohl nochmal ’ne extra Portion Mut brauchen… bin mir aber sicher, der schafft das auch locker ✌️

  3. Barbara u. Peter

    Das sieht ja schauderhaft unter dem Boot aus. Aber: Immer schön ruhig bleiben. Du weißt doch: Halte Deine Ruhe heilig -nur Verrückte haben’s eilig. Wir sind gespannt, was in der anderen Wundertüte ist.
    Schwarzwälder Kirsch wäre super. Weiterhn schöne Zeit.

  4. Entweder_Oder

    😁😁😁
    Mahlzeit!
    Da hast Du ja mal (wieder!) richtig Glück gehabt…, oder?…, Du hättest ja auch die „Entweder“ Dose zuerst öffnen können… wer solche Kollegen hat, braucht keine Feinde mehr… wie im echten Leben…
    Ein Loblied auf Barbara u. Peter vom Kommentar vor mir,
    🤣🤣🤣 … Schwarzwälder Kirsch… 🤣🤣🤣
    Man hätte es „erschütteln“ können… oder auch nicht, , welche Dose man besser zuerst öffnet…
    Ich hoffe, Du hast jetzt ein wenig Angst… 😵‍💫

  5. Karl-Heinz S.

    …von der Notration hast Du uns nichts gesagt ;-). Wie lange hast Du für die Unterwasserreinigung gebraucht?
    Jetzt wo uns der Alltag wieder eingeholt hat, denken wir gerne an die Superzeit mit Dir an Bord zurück…..Viele Grüße Karl-Heinz

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