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wir befinden uns am Nordwestlichen Zipfel von Spanien und stehen kurz vor der Umrundung einer berüchtigten Landzunge, dem „Kap Finisterre“. Aber dazu morgen mehr. 

Heute ging es nach dem Tanken, gegen 9 Uhr weiter nach Südwesten, in Richtung Muxia. Das ist ein verschlafenes Fischerdorf zwischen La Coruna und Vigo. Die Vorhersagen für heute sind wieder nicht so verheißungsvoll. Am Anfang gar kein Wind, dann schwacher Wind aus West, langsam nach Nordwest drehend. 

Wir passieren unzählige Landzungen und auf fast jeder steht ein Leuchtturm

Naturgemäß kommen wir unter Motor gut voran. Aber das entspricht so gar nicht meinen Vorstellungen. Eigentlich waren wir ja angetreten, hier möglichst viel zu segeln. Doch die Bedingungen unterscheiden sich deutlich von dem , was ich erwartet hatte. Heute baut sich zum schwachen Wind auch wieder ein ordentlicher Schwell auf. Nach etwa 3 Stunden unter Motor können wir zunächst ganz gut segeln. Der Wind kommt jetzt schon aus Nordwest und ein  schwacher Strom setzt in unsere Richtung. Wir lassen heute den elektrischen Steuermann arbeiten. Die Windfahne traue ich mich zur Zeit nicht, zu installieren – wegen der Wale. Das Gebiet mit den häufigsten Sichtungen und ´Kontakten´ liegt schließlich noch vor uns…

Irgendwann lässt der Wind dann wieder nach und ie Dünung wird so ausgeprägt, dass Petoya andauernd hin und her geworfen wird. Der Baum schlägt wie wild, wir versuchen ihn zu fixieren aber das gelingt nicht gut. Die Segel knallen, es ist Dümpeln auf hohem Niveau. Bis wir schließlich aufgeben und doch wieder den Motor starten. Immerhin waren heute die Segel- und die Motorzeiten ausgeglichen.

Kurz vor unserem Zielort passieren wir wieder eines dieser Kaps. Bizarre Felsformationen aus denen man leicht Figuren oder Gesichter ableiten kann ziehen uns in ihren Bann.

Kurz darauf sind wir in einem nur dürftig gefüllten Yachthafen und können uns den Platz aussuchen. Er ist mit 25 .-€ zudem ausgesprochen günstig. 

Es sieht hier eher aus, wie in der Eifel. Ist auch ungefähr so kühl (18 Grad). Eingerahmt in eine Landschaft mit sanften Hügeln könnte das hier auch der Rursee sein. 

Ich schlendere durch den Ort zu einer Landspitze, auf der wir vom Schiff aus eine Kirche ausgemacht hatten. Derweil steht Detlef in der Kombüse an Bord und bereitet ein leckeres Curry-Hühnchen vor. 

Was bei uns ein ordentlicher Gartenzaun ist, findet sich hier als Schutzmauer wieder. Sicher gibt es hier oft Stürme und ein Maschendrahtzaun würde kaum vernünftigen Windschutz geben. Auf der Anhöhe oben wieder Gesteinsformationen mit tierischem Aussehen…

Um die Kirche herum tobt der Bär. Es gibt ein Konzert, das an eine Mischung aus irischer Volksmusik und den Dudelsack-Klängen aus Schottland erinnert. Das Ambiente dafür ist klasse.

Mit ein paar Churros – einer spanischen Leckerei – bewaffnet, trete ich den Rückweg an und freue mich auf das Hühnchencurry – und das ist wirklich spitze!!!

Nachdem wir heute wieder 50sm hinter uns gebracht haben, werden wir morgen versuchen, das Kap Finisterre zu umrunden und dann bis nach Muros segeln. Dort werden wir vermutlich auch den Sonntag bleiben, weil ein Starkwindfeld über uns hinwegziehen wird…

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Jutta

    Schön, dass es auch mal ruhigere Etappen gibt. Pass auf dich auf!

  2. Jutta

    Schön, dass es auch mal ruhigere Etappen gibt. Pass auf dich auf!
    Liebe Grüße aus Salzburg

  3. Gaby Klasen

    Man merkt, dass du Hobbyfotograf bist; aber den Hobbyhistoriker kannte ich noch nicht. Doof mit dem
    Motoren, aber der Wind hat recht. 💨

  4. Sven

    Wenn es dort so aussieht, wie am Rursee, dann hättet Ihr gar nicht so weit fahren müssen und mich gleich besuchen können 😂 😂

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