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Der Tag vergeht recht schnell. Wir sind alle heute sehr agil, die Müdigkeit ist fast verflogen. Der Duft des frischen Brotes, das Chris gebacken hat, erfüllt auch Stunden später noch den Raum. Echt lecker! Guido ist nicht nur unser „Medic“ sondern auch Kameramann. Immer wieder holt er seine GoPro hervor und nimmt „Alltagsszenen“ auf dem Schiff auf. Ich bin schon gespannt auf den Film, den er danach zusammenstellen wird. Es gibt einige Sequenzen, die Spaß machen werden, sie sich anzuschauen.

Am Abend kommen zum wiederholten Male auf dieser Reise meine Pfannkuchen zum tragen. Dazu macht Chris – der Chemiker – eine Salatsoße, in die man sich am liebsten hineinlegen möchte. Dazu erklärt er, in welcher Reihenfolge welche Zutat hinzugegeben werden muss, damit sie sich mit den vorherigen verträgt. Das Ergebnis ist jedenfalls phänomenal.

Durch die Nacht geht es mit der Besegelung, die ich gestern schon beschrieben habe. Der Schmetterling macht dann in der zweiten Nachthälfte ein wenig Probleme. Der Wind lässt nach und durch die Wellen, die nach wie vor da sind, schlagen die Segel immer wieder mit hartem und lautem Knall. Das ist zum Schlafen nicht geeignet. Als meine Wache vorbei ist, fahre ich mit Guido deshalb eine Halse und gehe wieder auf einen etwas südlicheren Kurs. Wir haben die Wetterinfortmation bekommen, dass der Wind deutlich schwächer wird, wenn wir den bisherigen Kurs beibehalten. Das ist der Grund weswegen wir noch mehr nach Süden segeln.
Gegen 9 wache ich auf und werde von Chris mit den Worten empfangen, dass wir sofort den Spi setzen müssen. Er und Guido haben schon Kaffee getrunken und warten sehnsüchtig darauf, dass wir endlich aktiv werden. Die Vorbereitung für das Manöver nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, aber dann ist die kleine Petoya nicht mehr zu halten. Statt bisher 3,5 bis 4,5 Knoten fahren wir auf einmal wieder bis zu 6,5. Und im Laufe des Tages erreichen wir immer neue Höchstgeschwindigkeiten. Das geht soweit, dass der Zeiger unserer Logge (Tacho) bei 8 kn am Anschlag sitzt und dazu tendiert, zu verbiegen 🙂 So machen wir nun einige Meilen auf unsere Konkurrenz wieder gut. Die ersten Beiden haben wir gerade überholt (fast). Allerdings werden wir den Spi noch vor dem Abendessen wieder herunter nehmen – aus Sicherheitsgründen.


Wir hoffen, dass der Flautengürtel, den wir vermutlich trotz aller Bemühungen ihn zu umgehen, nicht zu breit ist und es am Abend in gewohntem Tempo weiter geht.

Meine Rippe macht mir immer noch etwas zu schaffen. Guido hat mir heute einen Verband angelegt um den Bereich zu stabilisieren. Es schmerzt nicht dauerhaft aber es ist eben hin und wieder unangenehm.


Wir speisen weiterhin wie Gott in Frankreich. Guido kümmert sich heute um unser Dinner. Es gibt Bratkartoffeln mit Zuccini, Zwiebeln, Paprika und dazu Schweinefilet. Wir freuen uns schon aufs Essen. Wir gönnen uns ja sonst nichts 🙂
Das Regattafeeling ist nun doch ausgebrochen. Seit der Spi steht, wechseln sich Guido und Chris am Steuer ab und bekommen Hochgefühle, wenn die Logge wieder hoch schnellt. Mal schauen, was da noch geht…

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Rouven

    Hallo Ihr Drei,

    Die ersten Tage und Nächte super beschrieben. Wir empfinden mit Euch und sind auch schon im Racefieber. Der morgendliche Blick geht bei uns immer erst mal auf die App. Nadine, Julius, Anna und Rouven

  2. Karl-Heinz S.

    Super – weiter so!!
    KHS

  3. Axel W.

    Da steigen selbst beim Lesen Glücksgefühle mit auf – so ein Geschwindigkeitsrausch macht Lust auf mehr! Weiterhin alles Gute für Wind, Wellen, die Mannschaft und das Boot!

  4. Klaus L. aus RS

    Ich schließe mich meinem Ex-Chef an.
    Alles Gute für die weitere Reise, vor Allem Gesundheit…

  5. Frank Weber

    „Ohne Mampf kein Kampf“ hieß es schon beim Bund und da es Euch sehr gut zu schmecken scheint, nehme ich das mal als optimales Zeichen für Eure weitere Fahrt! 👍😊 wünsche viel Spaß dabei und immer guten Wind!!!

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