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Da geht´s lang. Der Skipper weist den Weg.

Petoya Too kennt den Weg von Vieques nach Culebra mittlerweile in- und auswendig. Bei Südostwind müssen wir kreuzen und weil der auch recht schwach ist, können wir kein hohes Tempo generieren. Da die Schelfkante nur wenig weiter im Süden liegt, fahren wir dort hin um vielleicht doch noch einen Fisch aus den Fluten zu ziehen. Doch auch jetzt resignieren wir vor den vielen Algenteppichen, die wie gewohnt den Haken bedecken und den Fischen, die eigentlich willig wären, in diesen schönen Haken zu beißen, die Sicht darauf erschweren. Da wir nicht zu spät in der Almodovar Bay ankommen wollen, hilft der Motor auf den letzten 3 Seemeilen bis zur Ostseite der Insel Vieques aus. Danach wird wieder gesegelt. Allerdings nimmt der Wind immer mehr ab und der „Jockel“ muss erneut ans Werk.

Nat und Nina sind schon in der geschützten Ankerbucht. Zwar ist diese nach Süden offen, trotzdem liegt man hinter dem Riff absolut ruhig und geschützt. Dass der Wind ungehindert zu uns dringt ist eher nützlich. Sorgt er doch für ein wenig Abkühlung bei der gnadenlosen Sonneneinstrahlung. Wir manövrieren das Boot in aller Vorsicht an den Riffkanten entlang in die Almodovar Bay und liegen wenig später ganz in der Nähe unserer Freunde. Die Bucht ist gut besucht, dafür wird hier aber keine laute Musik abgespielt, wie wir es nun schon einige Male erlebt haben, wenn Gruppen von Motorbooten in den Ankerbuchten liegen. Wir gehen schnorcheln und dann widme ich mich wieder dem Unterwasserschiff und dem nicht enden wollenden Bewuchs. Nat fragt, ob wir an einer Pokerrunde interessiert seien. Aber wir winken ab und wollen noch etwas essen, bevor wir zu ihnen aufs Boot übersetzen. Beim Poker hätte vermutlich ohnehin keiner eine Chance gegen Nat. Schließlich war er als Croupier in einem der angesagtesten Spielkasinos von Las Vegas angestellt. Da wird er bestens mit diesem Spiel vertraut sein. 

Wir haben einen unterhaltsamen Abend mit Nat, Nina und Miguel. Letzterer ist als Segelgast neu hinzu gekommen. Er stammt aus Deutschland, ist 24 und hat gerade seinen Bachelor in Südafrika gemacht. Jetzt will er die Zeit bis August überbrücken und dann in Schweden noch seinen Master machen. So hat er sich bei einer Crewbörse registriert und kommt „Hand-gegen-Koje“ zu seinem Trip in Richtung Azoren.

An die Almodovar Bay grenzt ein sehr schönes Riff und wir lassen es uns nicht nehmen, es zu erkunden.
Die Drohne macht tolle Bilder und die Sicht aus der Vogelperspektive auf das Geschehen in der Bucht ist grandios.
Die Yacht von Nat und Nina.
Kleine Knotenkunde mit Franzi. Vielleicht macht sie ja demnächst auch den Sportbootführerschein.
Kreuzknoten...
...Achtknoten und Palstek...
...Webleinen- und Stopperstek.

Am nächsten morgen lassen wir uns viel Zeit bevor es auf den Weg nach Culebrita geht. Ich möchte gerne noch einmal zu dem schönen Ankerplatz, an dem ich mit Meli und Torsten fast alleine war. Doch als wir nach 4 Seemeilen um die Ecke biegen, bin ich geschockt. Es liegen sicher 40 bis 50 größere und kleine Motoryachten dort. Ich glaube auch nicht dass die alle heute wieder nach Hause fahren. Es dringt laute Musik zu uns und das alles macht keinen gemütlichen Eindruck. Also kehren wir um und ankern an der Westseite für 2 Stunden. Dort noch einmal schnorcheln und wieder zurück zur Almodovar Bay. Da gönnen wir uns eine weitere ruhige Nacht.

Ein Lichtblick. Neue Korallen wachsen hier und ich hoffe, sie leben lange.

Montag, 01.05.2023

Den Tanz in den Mai haben wir leider ausgelassen. Zwar haben Freunde von Franzi und Lars fleißig Maibäume verteilt aber wir haben den Tag gar nicht als Feiertag wahrgenommen. Er war eben irgendwie so ähnlich, wie die Tage davor. Heute ist es wieder nur ein kurzes Stück bis zum Ankerplatz im Westen von Culebra. Wir wollen noch ein letztes Mal mit Nina und ihrem kleinen Sohn zusammentreffen und haben uns auf einen Cocktail in Mamacitas Restaurant verabredet. Der Ankerplatz ist zum ersten Mal auf unserem Trip etwas unruhiger und erst als ich den zweiten Anker so ausbringe, dass wir mit dem Bug gegen den Schwell liegen, ist es signifikant ruhiger. Ich bringe Franzi und Lars zum Dock. Sie wollen die „Traumbucht“ Flamenco Bay sehen und dort ein wenig Zeit verbringen, danach noch etwas einkaufen und kochen. In der Zwischenzeit widme ich mich wieder einmal dem Unterwasserschiff und schaffe es, auch den Kiel von schwerem Bewuchs zu befreien. Dabei kommt irgendwann ein Stachelrochen unter mir durchgeschwommen und beäugt mich mit Argwohn. In den letzten drei Tagen, bevor Paul und seine Crew aus Schottland bzw. von den Azoren anreisen, muss ich noch eine ziemliche große ToDo-Liste abarbeiten. Und da steht das Unterwasserschiff noch nicht einmal mit drauf.  

Flamenco Bay (Bilder von Lars und Franzi)
Ein schwerer Regenschauer kündigt sich an.
Krasse Farben!
Endlich wieder eine richtige Dusche.
Einkaufen im Paradies 🙂

Nachdem wir auch unsere Wasservorräte aufgefüllt und in ein wenig Eile auch noch gegessen haben, geht es mit dem Dinghy durch den idyllischen Kanal zu Mamacitas Bar. 

Wir haben viel Spaß und verabschieden uns danach von Nina und ihrem Sohn Yo. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann in Europa wieder.
Der kleine muss ins Bett.

Morgen geht es wieder westwärts. Noch einmal wollen wir Stacie Jim und Marlene treffen. Die kleine Insel Icacos ist von uns auserkoren für dieses Treffen. Jetzt biege ich auf die Zielgrade ein. Noch eine Woche Karibik und dann geht es für mich wieder nach Hause. Und ich freue mich jetzt schon darauf, meine Liebste wiederzusehen.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Axel W.

    Wahsinn, wie die Zeit vergeht – da verfolgt man Ihre Reise von Anfang an und nun soll sie sich in der Karibik dem Ende nähern – ich wünsche Ihnen noch eine schöne Zeit in der Karibik!

  2. Melanie

    Danke, für einen weiteren Tag „online“ Karibik.
    Die Bucht auf Culebra sah auch traumhaft aus und ich freue mich, Nina wieder gesehen zu haben 😅
    Wirklich wundervoll ist das junge Korallenriff. 🤩
    Alles erdenklich Gute für die letzten Karibik Tage und viele Grüße an Stacy und Jim !!!

  3. Barbara u. Peter

    Hallo Thomas, wie immer ein toller Bericht und tolle Photos. Und leider (für uns) geht das ja dem Ende zu. Aber natürlich freuen wir uns, daß Du bald bei Deiner Liebsten bist und die Sehnsucht ein Ende hat. Aber folgender Vorschlag: Im kommenden Jahr segelst Du wieder bei der ARC, nimmst aber Deine Liebste mit. Dann hätten Alle, die Dir gerne im Blog folgen, ein wenlg Urlaubsfeeling und Du Lust, weitere tolle Geschichten und Bilder zu senden. Das wäre auf jeden Fall eine win-win-Situation. Und du könntest auf 2 Jahre verlängern. Denk drüber nach.

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